Gefahrstoffe sind in vielen Arbeitsbereichen ein ernstzunehmendes Thema. Ob in der Industrie, im Handwerk oder im Labor – der Umgang mit Gefahrstoffen in der Arbeit Substanzen kann gesundheitliche Risiken mit sich bringen, wenn keine geeigneten Schutzmaßnahmen ergriffen werden. In diesem Artikel erfahren Sie, was Gefahrstoffe sind, welche Gefahren sie bergen und wie Sie sich am Arbeitsplatz davor schützen können.
1. Was sind Gefahrstoffe?
Gefahrstoffe sind Stoffe oder Gemische, die gesundheitsschädlich, umweltgefährlich, entzündlich oder ätzend sein können. Dazu gehören unter anderem:
✔ Chemikalien (z. B. Lösungsmittel, Säuren, Basen)
✔ Gase (z. B. Kohlenmonoxid, Ammoniak)
✔ Stäube (z. B. Asbest, Holzstaub, Quarzstaub)
✔ Biologische Gefahrstoffe (z. B. Bakterien, Viren, Schimmelpilze)
Diese Stoffe können über verschiedene Wege in den Körper gelangen, etwa durch Einatmen, Hautkontakt oder Verschlucken.
2. Gefahren und Gesundheitsrisiken
Der Kontakt mit Gefahrstoffen kann kurzfristige und langfristige Folgen haben.
Akute Gefahren:
Hautreizungen oder Verätzungen
Atemwegsbeschwerden durch Gase oder Dämpfe
Augenverletzungen oder Erblindung
Explosions- oder Brandgefahr
Langfristige Gesundheitsrisiken:
Schädigung der Atemwege oder der Lunge (z. B. durch Asbest oder Silikate)
Allergien oder Hautkrankheiten durch regelmäßigen Kontakt mit Chemikalien
Krebsrisiko durch krebserregende Stoffe (z. B. Benzol, Formaldehyd)
Schäden am Nervensystem (z. B. durch Lösungsmittel)
3. Schutzmaßnahmen für den sicheren Umgang mit Gefahrstoffen
Um die Risiken zu minimieren, sind präventive Maßnahmen entscheidend. Arbeitgeber sind verpflichtet, ihre Mitarbeiter zu schützen und geeignete Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen.
3.1 Gefährdungsbeurteilung
Vor dem Umgang mit Gefahrstoffen muss eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt werden. Dabei werden die Eigenschaften der Stoffe analysiert und Schutzmaßnahmen festgelegt.
3.2 Persönliche Schutzausrüstung (PSA)
Je nach Gefahrstoff müssen geeignete Schutzmittel getragen werden, darunter:
✔ Schutzhandschuhe (gegen Chemikalien oder ätzende Stoffe)
✔ Schutzbrillen oder Gesichtsschilde
✔ Atemschutzmasken (gegen giftige Dämpfe oder Stäube)
✔ Schutzkleidung oder Laborkittel
3.3 Sichere Lagerung und Kennzeichnung
Gefahrstoffe müssen klar gekennzeichnet und sicher gelagert werden. Die GHS-Symbole (Globally Harmonized System) helfen dabei, die Gefahren zu erkennen. Beispielsweise:
Entzündlich (Flamme-Symbol)
Ätzend (Reagenzglas mit Tropfen)
Umweltgefährlich (Baum und Fisch-Symbol)
3.4 Lüftung und Arbeitsorganisation
Eine gute Belüftung ist essenziell, um schädliche Dämpfe und Gase zu vermeiden. Zudem sollten Gefahrstoffe möglichst automatisiert oder in geschlossenen Systemen gehandhabt werden, um den direkten Kontakt zu minimieren.
3.5 Unterweisung und Schulung der Mitarbeiter
Regelmäßige Sicherheitsunterweisungen und Schulungen sind gesetzlich vorgeschrieben, damit alle Mitarbeiter den richtigen Umgang mit Gefahrstoffen kennen.
4. Gesetzliche Vorschriften und Regelungen
Der Umgang mit Gefahrstoffen unterliegt strengen gesetzlichen Regelungen. In Deutschland gelten unter anderem:
Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) – Regelt den sicheren Umgang mit gefährlichen Stoffen
Technische Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) – Enthalten praktische Maßnahmen für den Arbeitsschutz
Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) – Schreibt allgemeine Sicherheitsmaßnahmen vor
REACH-Verordnung – EU-weite Regelung zur Registrierung, Bewertung und Beschränkung chemischer Stoffe
Arbeitgeber sind verpflichtet, diese Vorschriften umzusetzen und Arbeitnehmer zu schützen.
5. Fazit
Der sichere Umgang mit Gefahrstoffen ist essenziell, um Unfälle, Krankheiten und langfristige Gesundheitsschäden zu vermeiden. Durch präventive Maßnahmen, Schulungen und gesetzliche Vorschriften kann das Risiko erheblich reduziert werden. Arbeitnehmer sollten stets aufmerksam sein, Schutzmaßnahmen konsequent umsetzen und sich regelmäßig über neue Sicherheitsvorkehrungen informieren. Denn nur ein sicherer Arbeitsplatz ist ein gesunder Arbeitsplatz!